Versteht man das Problem? Luxemburg behauptet eine Unvereinbarkeit zwischen Sozialismus und dem Bedürfnis nach nationaler Eigenständigkeit, obwohl die Sozialisten selbst in den feudalen Vielvölkerstaaten ihre Parteien nach nationalen Vorzeichen gründeten.
Genau dieser Tatsache trägt Lenins “Phrase” vom “Selbstbestimmungsrecht der Völker” Rechnung. Er spricht lediglich aus, was schon zu beobachten ist. Es gibt – anscheinend – keine Unvereinbarkeit, kein entweder-oder, zwischen dem Streben nach Sozialismus und nationaler Abgrenzung.
Sorry, aber das ist doch Quatsch. Die Entscheidung, sich organisatorisch auf ein nationales Einzugsgebiet zu beziehen, ist doch keine Aussage darüber, ob ein “Sozialismus in einem Land” oder überhaupt nationale Grenzen sinnvoll seien. Schließlich kann eine solche organisatorische Beschränkung auch einfach rechtliche oder pragmatische Gründe haben.
Der Einzelne muss sich diesbezüglich nicht entscheiden.
Und eigentlich ist die Frage eh wurscht oder wie?
